Wandervorschläge
Ich nehme an, Sie sind für ein paar Tage nach St. Andreasberg gekommen, vor allem um zu wandern. St. Andreasberg ist ein Wanderparadies mit über 200 km autofreien Wegen in Reichweite von Rundwanderrouten. Ein Auto wird nicht benötigt, denn die Einstiegspunkte für die Wanderungen liegen nah genug bei der Stadt. Wo anfangen, die Andreasberge kennenzulernen?
Zuerst einmal gilt es, das Wetter zu beachten. Bei Sturm müssen wir extrem vorsichtig zu sein, denn allerlei Baumteile werden dann mit hoher Geschwindigkeit durch die Luft geschleudert.
Ansonsten ist natürlich die Sicht zu beachten. Sicherlich ist es faszinierend, die Berge und Täler im Spiel mit Wolken und Nebelschwaden zu sehen. Aber Fernsicht ist doch etwas anderes. Manche Wanderungen sind besonders reizvoll wegen der Aussichten. Bei nah begrenzter Sicht macht es vielleicht mehr Sinn, an solchen Tagen hinunter in die Täler zu gehen.
Die hier vorgestellten Wanderrouten sind erprobt, aber inoffiziell. Der Autor benutzt alle vorhandenen Waldstraßen im Wandergebiet und orientiert sich nicht an Schildern. Die Routen sollen vor allem landschaftlich interessant und angenehm zu wandern sein. Sie sind frei kombinierbar. Ausgangspunkt ist immer ein Wanderpunkt nahe bei St. Andreasberg.
Wanderrouten nahe der Stadt
Allen Wanderern kann ich nur empfehlen, erst einmal die Berge in und um St. Andreasberg zu erkunden. Bei guter Sicht bietet der nördlich gelegene Höhenzug (Kuppe, Jordanshöhe, Gesehr) die besten Überblicke. Am Horizont können wir dann die markanten Orientierungspunkte auf den umliegenden Bergen sehen: Bismarckturm, Großer Knollenturm, Hanskühnenburg - Brocken, Achtermann, Wurmberg - Stromleitung Braunlage nach Bad Lauterberg.
Ist die Sicht schlecht, sind eher Wanderungen zu den Engelsburger Teichen und zum Wendeltreppental am Kleinen Oderberg (Mariechenweg) zu empfehlen.
Auf der folgenden Karte sind eine Reihe kurzer Rundwanderwege zu sehen, die sich leicht zu einer längeren Wanderung kombinieren lassen. Dabei bleiben wir immer in Stadtnähe.

- Route Jordanshöhe (3 km): Dieser kurze Rundweg über die Jordanshöhe bietet tolle Aussichten, jedenfalls soweit das Wetter es erlaubt. Es geht zuerst an der St. Andreasberger Seite des Höhenzuges entlang bis zum Hochbehälter. Von da geht es an der Rehberger Seite mit Brockenblick über die Bergwiesen wieder zurück.
Mögliche Variante beim Hochbehälter: Mariechenweg - Route Mariechenweg (4,1 km): Dieser Rundweg beginnt beim Hochbehälter, also mehr als 1 km vom Kerngebiet der Stadt entfernt. Zuerst geht es am Sägemühlenberg entlang bis zum Wendeltreppental. Danach wandern wir durch alte Buchenbestände auf dem Kleinen Oderberg. Einen kurzen Abschnitt geht es parallel zur Stromtrasse zu einem Abzweig. Da halten wir uns rechts und sind damit auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt.
Mögliche Variante beim Hochbehälter: Jordanshöhe
Mögliche Variante beim Abzw Mariechenweg: Engelsburger Teiche - Route Engelsburger Teiche (5,7 km): Dieser Rundweg beginnt im Bärener Tal bei der Grube Roter Bär. Zuerst geht es auf dem Geologisch-Bergbauhistorischen Wanderpfad am Beerberg entlang durch das Tambachtal zwischen Beerberg und Matthias-Schmidt-Berg. Oben angekommen, überqueren wir die Forststraße und gehen gleich wieder runter auf der Liebesallee, einem Forstweg, der mitten im Wand endet. Von da geht es auf Wanderpfaden an der Schwefelquelle vorbei hinunter zu den Engelsburger Teichen im Breitenbeektal. Diese Route verläuft dann auf der Forststraße Breitenbeeker Weg talaufwärts bis zur L-519, die wir nur kurz überqueren. Nach wenigen hundert Metern kommen wir dann zum Mariechenweg. Hier biegt die Route links ab und führt zurück zum Beerberg und wieder hinunter ins Bärener Tal.
Mögliche Variante beim Abzw Mariechenweg: Mariechenweg - Sperrental-Kuppe (4,7 km): Dieser Rundweg beginnt beim Gesteinslehrpfad-Wettertanne. Zuerst geht es hinunter zur Freibierquelle. Danach verläuft die Route auf dem Gerenner-Weg durch das Sperrental bis zu einem Wegeknoten. Da überqueren wir die Sperrlutter und wandern dann nach kurzem, relativ steilen Anstieg am Hang der Kuppe Richtung Treibholz. Beim Sieberberg lädt die Kurt Reulecke-Hütte zur Rast ein. Danach geht es hoch auf die Sperrentaler Wiesen und die Kuppe. Hier sind die Aussichten bei passendem Wetter außergewöhnlich schön.
Mögliche Variante beim Abzw Weg zum Treibholz: Panorama-Sperrental - Panorama-Sperrental (5,6 km): Diese Route beginnt beim Glockenturm und verläuft westlich halb um die Stadt herum. Zuerst geht es oben über den Glockenberg bis zu einem Wegeknoten. Bei klarer Sicht empfielt sich dort sicherlich ein kurzer Abstecher zum atemberaubenden Aussichtspunkt Rosstrappe. Wieder zurück nehmen wir dann die Schiefe Halbe, die uns am Westhang des Glockenberg bis zur Trasse der ehemaligen Zahnradbahn bringt, wo wir uns links halten. Nach einem kurzen Abschnitt durch Wohngebiet bringt uns der Fritz Schlamelcher-Weg ohne große Höhenunterschiede um den Galgenberg herum, wo wir einem weiteren kurzen Abschnitt durch Wohngebiet wandern. Beim Bäckerhügel geht es dann auf dem Gerenner-Weg am Hang des Totenberg hinunter ins Sperrental und weiter bis zum St.-Andreas-Weg. Der letzte Abschnitt ist dann noch einmal steil. An der Freibierquelle vorbei erreichen wir schließlich die Kuhtrift.
Mögliche Variante beim Abzw Weg zum Treibholz: Sperrental-Kuppe
GPX Datei der stadtnahen Routen herunterladen.
Wege zu den Ausgangspunkten der weiteren Wanderrouten
Die Ausgangspunkte für die weiter vom Stadtgebiet entfernt führenden Routen sind gut zu Fuß zu erreichen. Konkret hängt der Zugang natürlich davon ab, wo Sie in St. Andreasberg beherbergt sind. Generell sind die Zugangswege aber angenehm zu wandern.

Wanderrouten
Die folgenden Routenvorschläge beginnen bei einem der Ausgangspunkte. Es sind entweder Rundwanderwege, oder enden auf Stadtgebiet.
Kaum eine der Routen ist völlig barrierefrei. Meist sind es nur kurze Abschnitte, die vielleicht hinderlich sind: ein Wassergraben am Straßenrand, eine Treppe, ein Wanderpfad mit Gestein, ein sumpfiger Abschnitt, oder ein besonders steiler Anstieg. Das ist bedauerlich, denn der Großteil der Wege ist befestigt und auch vom Verlauf moderat.
Ein guter Test der Mobilität ist bei der Neuen Feuerwache zu finden. Da beginnt die Kuhtrift, die hoch auf die Jordanshöhe und weiter bis zum Dreibrodeparkplatz führt. Ganz am Anfang ist ein recht steiler Abschnitt. Geht das? Wenn ja, dann ist einiges möglich in den Andreasbergen. Der Rundweg Waage ist ein weiterer Test der Mobilität. Auch die Siebertal und Odertal Rundwege sind prinzipiell barrierefrei, allerdings lang und mit steilen Abschnitten.
- Waage (5,5 km)
- Schlufter (7,8 km)
- Panorama - Halber Höhenwanderweg (7,6 km)
- Oderberge - Buchenroute (13 km)
- Sonnenberge (13,5 km)
- Siebertal (14 km)
- Odertal und Oderteich (15 km)
- Sieberberg und Koboldstaler Köpfe (17,5 km)
- Hoch auf den Bruchberg (18,5 km)
- Silberteich und Hahnenkleeklippen (19 km)