Im Mittelalter hatten Regionen bestimmte königliche Hoheitsrechte inne, sogenannten Regale. Da die Region des Oberharzes das Recht besaß, die Wasserquellen der Region zu nutzen, wird die Oberharzer Wasserwirtschaft auch als Oberharzer Wasserregal bezeichnet.
Der Bergbau in der Region Clausthal Zellerfeld und St.Andreasberg hing davon ab, dass ausreichend Wasser zur Verfügung stand. Neben der Köhlerei war es die Wasserwirtschaft, welche die Energie für die Rohstoffgewinnung im Harz sicherstellen mußte. Dazu wurde Wasser mit Gräben und Tunneln umgeleitet, Dämme konstruiert und gebaut, Teiche angelegt, um die Gewässer so zu organisieren, dass die benötigte Wassermenge ganzjährig verfügbar war.
Das Oberharzer Wasserregal gilt als das weltweit bedeutendste vorindustrielle Wasserwirtschaftssystem des Bergbaus. Deswegen wurde es vom Unesco-Welterbekommitee im August 2010 in die Liste der Natur- und Kulturerbe aufgenommen.
Der Oderteichdamm ist die älteste Talsperre des Harzes, und nach ihrem Bau in den Jahren 1715 bis 1722 war sie für ca. 170 Jahre, d.h. bis 1891 die größte Talsperre Deutschlands, mit einem Fassungsvermögen von 1,7 Millionen m³.