Im Mittelalter hatten Regionen bestimmte königliche Hoheitsrechte inne, sogenannten Regale. Da die Region des Oberharzes das Recht besaß, die Wasserquellen der Region zu nutzen, wird die Oberharzer Wasserwirtschaft auch als Oberharzer Wasserregal bezeichnet.
Der Bergbau in der Region Clausthal Zellerfeld und St.Andreasberg hing davon ab, dass ausreichend Wasser zur Verfügung stand. Neben der Köhlerei war es die Wasserwirtschaft, welche die Energie für die Rohstoffgewinnung im Harz sicherstellen mußte. Dazu wurde Wasser mit Gräben und Tunneln umgeleitet, Dämme konstruiert und gebaut, Teiche angelegt, um die Gewässer so zu organisieren, dass die benötigte Wassermenge ganzjährig verfügbar war.
Das Oberharzer Wasserregal gilt als das weltweit bedeutendste vorindustrielle Wasserwirtschaftssystem des Bergbaus. Deswegen wurde es vom Unesco-Welterbekommitee im August 2010 in die Liste der Natur- und Kulturerbe aufgenommen.
Der Clausthaler Flutgraben verläuft am Osthang des Bruchberges durch ein sehr wasserreiches Gebiet. Dabei zapft der Graben u.a. den Oberlauf der Sieber sowie diverse kleinere Oder-Zuflüsse an.
Der Clausthaler Flutgraben wurde um das Jahr 1790 angelegt. Bis 1827 wurde dieses System bis zum Fuss des Brockenmassivs verlängert. Er besitzt eine hydraulische Kapazität von mehr als 100 Litern Wasser pro Sekunde.
Der Graben führt dieses Wasser Richtung Norden der Nabe und somit letztendlich dem Dammgraben zu. Dieser leitete es einst weiter zu den Wasserrädern der Bergwerke in und um Clausthal.
Infos
- höhe : 822
- lauflänge : 4100